Anmerkung zu den Bildern von Edgar Piel
Der Zugang zu den Bildern von Edgar Piel ist leicht und schwer zugleich.
Leicht, weil die meisten seiner Arbeiten den Betrachter vor ein klar erkennba-
res Motiv stellen. Manchmal ist das eine Landschaft, ein Stilleben, meistens
handelt es sich um Figuren und Körperkonstellationen. Hier und da spielen
Hinweise auf alte religiöse Motive mit hinein. Aber das Ziel der künstlerischen
Arbeit ist nicht die Reproduktion, die Abbildung und Wiedererkennbarkeit von
Motiven , sondern ihre Weiterentwicklung und Intensivierung im spezifischen
Raum der Malerei.
Seit Jahren findet in Piels Malerei eine impulsive künstlerische
Auseinandersetzung zum Thema "Körper" und "Körpersprache" statt. In vielen
Bildern werden Zerfalls- und Zerstörungsprozesse nachgezeichnet. Dass
Zerfall, Zerstückelung und Zerstörung zu den Tatsachen des Lebens gehören,
wird in diesen Bildern wie bei vielen Malern der Moderne nicht geleugnet. Aber
das Ziel des Künstlers besteht nicht darin, diese Tatsachen, das Negative, zu
verabsolutieren. "Eigentlich geht es mir überhaupt nicht um Zerfall und
Zerstörung. Das Chaos ist im allgemeinen nur das Ausgangsmaterial.
Während des Malens geht es mir dann nur noch darum, das Chaos, also das,
was während des Zerfalls übrig bleibt, neu zu komponieren. Auch in der Musik
oder in der Literatur, etwa bei Canetti, geht es ja nur vordergründig darum, das
Negative, Brutalität und Tod, zu präsentieren. In Wirklichkeit besteht der Sinn
der Kunst darin: dass sie uns eine Ahnung vermittelt von etwas Anderem. Sie
will uns zeigen: dass die Prozesse ins Negative nicht das Letzte sind. Am
Ende steht immer ein Bild, also etwas Komponiertes. Das Bild ist erst fertig,
wenn ich es schön finde. Danach hoffe ich darauf, dass andere diesen
Eindruck mit mir teilen. " (Piel)
Dass die Auseinandersetzung mit Edgar Piels Bildern auch etwas von einer
Herausforderung hat, liegt an der spirituellen Dimension, die in diesen Worten,
aber vor allem in seinen malerischen Arbeiten spürbar wird. Jedes der Bilder
entwickelt auf immer neue Weise einen suggestiven Sog, der uns tief in die
Textur, in den wuchernden Licht- und Schattenorganismus der bemalten Ober-
fläche hineinzieht. Farben fließen in einander und verschwinden immer wieder
hinter flächigen Übermalungen. Diese liegen Schicht für Schicht wie Vorhänge
über der Chaosschicht, die aus dem Untergrund durchschimmert und weiter
wirkt.
Pinnwand (8 Kommentare)
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Hallo Edgar das freut, mich besten Dank herzlich willkommen und liebe Grüsse aus St.Gallen von Runa
Im Zaubergarten / Oel auf Holz von RZ © 1980
Hallo Edgar,
Danke auch.
Lieber Gruß
Karin
Ganz liebe Sternen Grüsse Andreas :-))((-:
Herzlich Ruth de Bâle
es freut mich außerordentlich, dass Du Dich hier bei(m) Spreeforum einbringst und Deine eindrucksvollen Arbeiten präsentierst. Eine echte Bereicherung. Vielen Dank dafür.