Kommentar

Kommentar von Edgar Piel am 8. November 2010 um 2:23pm

Jedes Kunstwerk, das halbwegs interessant ist, ist ja ein mit Hilfe von Projektionen gebastelter Projektionssauger. Diese "Maschine" würde nur oberflächlich wirken, wenn es einfach nur die überzuckerte oder samtlackierte Oberfläche ein bisschen entstauben würde. Nein, das Ding muss mit seiner Saugkraft so tief eindringen, dass es auch den Dreck - oder wie Du sagst - das Nicht-nur-Schöne - aus uns (dem Macher und dem Betrachter) heraus wirbelt. In diesem Sinne (und nicht nur in diesem Sinne) kommt es dem Traum nah und ruft heute jene Deutungen hervor, die wir morgen anders sehen, verleugnen oder überbieten. Herzlichst, Edgar

Kommentar von Gudrun Pfennig am 6. November 2010 um 1:18pm

Tja Edgar, das war dem Pantasiebegabten (und nicht nur dem) zu einem Bild , aber auch zu dem, was er ganz allgemein betrachtet, einfällt ist zu
unterschiedlichen Zeiten und in
unterschiedlichen Situationen
unterschiedlich.

Somit sprechen Bilder nicht nur die Sprache des Malers (in dessen jeweiliger Situation). Sie werden darüber hinaus mit einem Betrachter-Blick EMPFANGEN!

M.E. ist jede Mitteilung - durchaus auch die verbale - vieldeutig.

Heute z.B. sehe ich dein Bild neu und gänzlich ohne Helena.
Das was mir gestern Abend bei deiner Darstellung zu aller erst aufgefallen war und was mir auch heute wieder auf eigentümliche Weise zuwinkt, sind die verbundenen Beine.

Vor ca. 10 Jahren habe ich ebenfalls ein "Verbunden"-Bild gemalt, sodass ich - bei der Erinnerung an MEIN Bild stecken bleib. Das war kein positiver Bild, so wie deines. Um dann von meiner Erinnerung los lassen zu können, habe ich wohl - eher intellektualisierend - in deinem Bild, im Gegensatz zu meinem, bevorzugt des SCHÖNE gesehen. Mit meinem Bildbeitrag habe ich denn "noch einen drauf gesetzt! und wollte dir wohl mitteilen: "Ich kann "auch" schöne Bilder malen und verwende sogar die von dir gewählten Farben.....

Heute kann ich dein Bild mit etwas mehr Abstand zu meinem "Prä-Trauma" -Bild betrachten und das NICHT-NUR-SCHÖNE mit etwas mehr Gelassenheit hinnehmen...

Allderdings spüre ich beim Benennen-Wollen starke Widerstände. Dies zeigt, dass der Abstand zu meinem getriggerten Prä-Trauma, immer noch nicht groß genug ist ...
Deshalb verschwinde ich hier aus dem Forum schnell wieder und suche mal nach einem Foto von meinem (in einen Verband-)Gebunden-Bild.
Meine Verdrängungsmechanismen sind etwas unterentwickelt.
Ich bin dennoch froh, dass es nur mein Verdrängungsmechanismus ist und nicht .... :-))) *grüblgrüblgrübl*

Herzlichst
deine strubbelige Anarchistin

Kommentar von Edgar Piel am 6. November 2010 um 12:05pm

Liebe Gudrun, ich fand Dein Bild immer schon sehr beeindruckend. Nur - an Helena oder Menelaos habe weder bei Deinem noch bei meinem Bild gedacht. Aber das macht ja nichts. Hauptsache ist ja, dass so ein Bild in sich stimmt und kraftvoll ist. Liebe Grüße, Edgar

Kommentar von Gudrun Pfennig am 5. November 2010 um 6:13pm

Meine Helena in ähnlichen Farben, aber ganz ohne Menelaos ...

Kommentar von Gudrun Pfennig am 5. November 2010 um 6:02pm

Stell dir vor du siehst hier ´n total gutes Bild und keiner sagt was!
Weshalb sagt keiner was?
Weil sie ausschließlich damit beschäftigt sind, sich ihre Malerei etc. als "Kunst" zurecht zu schauen...

Lieber Edgar, frei assoziiert:

Helena wählt Menelaos! Nachdem er ihr mit dem " Nürnberger Trichter " den Kopf zugenebelt hat, ist sie (wie er) GEBUNDEN.
Was hält Helena im rechten Teil des Bildes so riumphierend in die Höhe?

Wir wissen: Er hat seine lockere Bindung (siehe Bild) bald aufgegeben und wird Geliebter von Pieris. Die schöne Helena hingegen - wird angeblich nach Troja entführt, wo sie jedoch nie ankommt. Ich glaube allerdings, sie wurde von weniger Schönen oder gar von ihrem Mann ermordet!.. Oder ist das eher das "Libretto" der Operette? Oder bring ich alles durcheinander? (Ich bin grad zu bequem, um zu recherchieren)
Gleichgültig wie das chaotisch-bittere Ende im Allgemeinen auch ist, mit deinem Bild hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun :-)

Anarchistisch Grüße
von der
Srubbeligen