Nihonismus - eine neue Kunstform

Alexander Snehotta von Kimratshofen ist ein Künstler aus dem traditionsreichen Viertel Maxvorstadt-Schwabing in München, wo er auch lebt und wirkt. Er ist 1. Vorstand des Kunstvereins Kunstrefugium e.V. und Mitglied der Künstlervereinigung „Farbchimären“. In den letzten Jahren hatte der freischaffende Künstler bereits etliche Gruppen- und Einzelausstellungen, die z.T. die Beachtung der Presse fanden. Nach langer Suche hat er seinen persönlichen Stil gefunden bzw. kreiert, den er nach dem Namen Japans in der Landessprache „Nihonismus“ nennt – eine Art der abstrakten Malerei, die starke Rückgriffe auf die Kunstformen des alten Japans nimmt.
Nach Vorankündigung lässt sich der Kunstmaler, Heraldiker und Literat gerne in seiner Künstlerwohnung besuchen, wo seine Werke im Original betrachtet werden können.
„Bewegte Bilder“ findet man unter: http://www.youtube.com/user/alexsnehotta


Interview (Go München, Feb. 2009)

"Schon seit früher Kindheit interessiere ich mich für Japan. Ich glaube es hat damals begonnen, als ich das erste Mal 'Shogun' von James Clavell zuerst als Film gesehen habe und dann das Buch "dazu" las. Für jeden Knaben sind Ritter interessant; mich zog es eher zu den Samurai mit ihrem strengen Ehrenkodex hin. Nach diesem etwas banalen Erstzugang begann ich, mich in die japanische Geschichte einzulesen, studierte die Kultur, Lebenseinstellung, Philosophie und Religion des Landes der aufgehenden Sonne. Das Land hat mich in meinem Werdegang und Selbstverständnis stark beeinflusst. Seit vielen Jahren betreibe ich nun schon Iai-do, die Kunst des Schwertziehens und Schattenkämpfens mit dem Katana, dem typischen Samuraischwert, von denen ich nunmehr eine recht ansehnliche Sammlung besitze. Ferner übe ich mich regelmäßig in den Meditationstechniken des Za-Zen. Nicht zuletzt hat mich meine Faszination für das Land der Götter dazu bewogen eine ausdehnte Japanreise zu unternehmen, auf der ich meine künstlerischen Ambitionen vor Ort ausleben und vertiefen könnte. Ich hatte das Glück von einem von einigen Meistern unterwiesen zu werden, die mir im Rahmen der Zenmeditation verschiedene Grundzüge der Cha-nu-yo (Teezeremonie), des Ikebana und der Tuschmalerei beibrachten. Eben dies fließt nun in meine Arbeiten ein.
Zurück in Deutschland vertiefte ich das, was ich mir während eines Jahres aneignen konnte in weiteres Kursen bei verschiedenen Privatlehrern, kam aber bis dahin nicht auf die Idee, das Gelernte in einer anderen Form als der traditionellen anzuwenden. Im Laufe des Jahres 2008 reifte in mir mehr und mehr der Gedanke, neue Wege der Kunst zu beschreiten, nachdem mir meine vorhergehenden Bilder zunehmend als platt und irgendwie schon einmal da gewesen erschienen. Ich gierte danach etwas Neues zu erschaffen, das bis dahin noch kein anderer gemacht hat. So besann ich mich auf das yugen und machte einige Versuche auf Papier und Leinwand, die aber zunächst nicht meinen Vorstellungen entsprachen. Der Durchbruch kam, als mir ein altes Werk aus dem Jahr 1992 in die Hände fiel: wenige, einfache, aber aussagekräftige Farben – vornehmlich Brauntöne, rot, schwarz und gold. Nach dieser Erleuchtung entstanden binnen weniger Wochen eine Vielzahl von Werken. Ich arbeite in Mischtechnik, was heißen will, dass verschiedene Techniken und Malmittel zum Einsatz kommen. Die Grundierungen male ich ausschließlich mit selbst verfertigten Naturfarben und arbeite dann „feucht in/auf feucht“ mit Tusche, verdünnter Acrylfarbe, Schellack und verschiedenen Bronzen, überwiegend Goldbronze. Mit wenigen gezielten Pinselstrichen, Auftröpfelungen und Verwischungen begannen die Leinwände zu wachsen und ich denke ich habe nun eine Grundform gefunden, die durchaus wert ist einen eigenen Namen zu bekommen. Angelehnt an den Namen Japans in der Landessprache, Nihon, bezeichne ich diese Kunstrichtung als Nihonismus. Der Nihonismus ist für mich, recht kurz gesagt, abstrakte Malerei mit Rückgriff auf altjapanische Kunstformen, wobei insbesondere auch der meditative Aspekt zum tragen kommt. Meine Bilder sind nicht nur Betrachtungsobjekte, sondern vielmehr auch Meditationshilfen, die den Ansehenden in bestimmte Stimmungen versetzen und seinen Geist öffnen soll. Derzeit arbeite ich ausschließlich in dieser Technik, experimentiere jedoch weiterhin auf anderen Gebieten. Auch meine heraldischen Studien und mittelalterlichen Zeichnungen vernachlässige ich nicht. In Zeiten der Wirtschaftkrise stellt sich immer wieder die Frage: „Wer braucht den schon Kunst!?“. Dazu kann ich nur sagen, dass gerade in Zeiten der Krise bleibende Werte gefragt sein sollten und nicht das kleingeistige Schielen nach dem schellen Profit – wohin das geführt hat sehen wir momentan alle recht deutlich! Abschließend möchte ich hier vielleicht einfach König I Ludwig von Bayern zitieren: Wer Dinge für die Nachwelt erschafft, ist kein gewöhnlicher Mensch!

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Kommentar

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Kommentar von Jutta Brandt-Stracke am 6. September 2009 um 1:29am
Deine Arbeiten sprechen mit mir,lieber Alexander, ich finde es gut,wenn man
an der Standdarte erkennt, mit wem man es zu tun hat. Aber muss Werbung sein ? Nein.
Kommentar von Hanno Reitschmidt am 4. September 2009 um 8:55pm
Sehr beeindruckend ist Dein expressiver, individueller Stil Deiner Arbeiten.

Ja, Alexander, so sehe ich es auch. Passt auch von der Headline hier hin wie die Faust aufs Auge. ;-)
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