Zwei Jäger mit Stier 3, Aquarell/Tusche, 23,5x34 cm, 1997. Dieses Bild wurde leider aus meiner Ausstellung im Rathaus Zehlendorf (vom 6.10.07 - 29.10.07) gestohlen. Der Diebstahl wurde dem LKA 454 - Abt. Kunst / Hehlerei in Berlin unter der Vorgangsnummer 071105-0911-019364 gemeldet. Für Hinweise, wo das Bild wieder auftaucht, bin ich oder das LKA sehr dankbar.
Die Serie Afrikanische Impressionen ist in einer Kunstwerkstatt in Umbrien entstanden – zwei Jahre nach meiner Keniareise. Die Kontakte mit den dort lebenden Massai haben mich zu dieser Serie inspiriert, wobei mir klar war, dass die Massai keine Stiere jagen. Die Massai sind Hirten, die Rinder, Schafe und Ziegen halten, Esel dienen ihnen als Lasttiere. Die meisten Massai folgen noch ihrer traditionellen Lebensform. Nach den Kindern sind die Rinder das Wichtigste in ihrem Leben, denn sie glauben, daß der Gott Enkai sie ihnen schenkte. Ein Massai von durchschnittlichem Wohlstand hat mindestens 50 Rinder, er wird jedoch nur als reich angesehen, wenn er auch Kinder hat. Die Tiere werden, mit Ausnahme bei speziellen Zeremonien, selten wegen ihres Fleisches geschlachtet. Stattdessen versorgen sie die Massai mit allem, was diese täglich brauchen: Milch und Blut zur Ernährung, Felle zum Schlafen und für Sandalen, schließlich dienen sie auch als Zahlungs- mittel für die Mitgift oder zur Tilgung einer Strafe. Mich haben die schlanken, hochgewachsenen Massai stark beeindruckt und wohl deshalb tauchen sie ein paar Jahre später stilisiert in meinen Bilder auf. Außerdem habe ich mich noch von den japanischen Tuschzeichnungen inspirieren lassen. So habe ich die „Krieger“ mit schwarzer Tusche in einem impulsiven, schnellen Schwung auf ein mit mehreren Schichten von Aquarellfarben bemaltes Büttenpapier „geworfen“, wodurch Bewegung in die Bilder geriet. Die rote Haube ist mehr eine freie Erfindung von mir, um „dem ganzen die Krone aufzusetzen“. Die Stiere in meinen Bildern erinnern an die Riten der Massai: keine Massai-Zeremonie findet ohne einen Bullen, Ochsen oder eine Kuh statt, da das Blut des Tiers eine wichtige Rolle spielt: Während der Kopf festgehalten wird, öffnet man die Halsvene mit einer Pfeilspitze oder schießt sie an (der Pfeil wird an der völligen Durchdringung durch Abbinden gehindert). Wenn das Blut aufgefangen ist, wird die Vene wieder mit einem Pfropfen aus Dung und Lehm verschlossen. Das Blut wird normalerweise mit Milch vermischt, wird aber auch unvermischt von Kriegern, Frauen kurz nach der Entbindung oder von frisch Beschnittenen getrunken.

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