die skurrilen welten des herrn w.

abstrakter surrealismus

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Kommentar

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Kommentar von Josef weidner am 22. September 2010 um 9:19am
Skurrile Welten des Herrn Weidner
36 namenlose Bilder schmücken die Wände der Rotunde im Übergangsrathaus
Der Weltenschöpfer: Josef Weidner hat ein großes, vierteiliges Bild in den Mittelpunkt seiner Ausstellung gestellt. Fotos: Klaus Braungart
Von Uwe Grünheid

In zumeist surrealen, abstrakten Bildern entwirft der Maler Josef Weidner Gegenwelten. Dabei bietet er dem Betrachter eine Vielzahl von Interpretationsmöglichkeiten.

Neu-Isenburg. Wenn seine Stadtplanung so aussehen würde wie seine Bilder – Neu-Isenburg wäre mit Sicherheit eine der erstaunlichsten Städte der Welt. Doch Josef Weidner, Stadtplaner in Diensten der Stadt Neu-Isenburg und privat ein leidenschaftlicher Künstler, weiß seine beiden Aufgabenfelder sehr wohl zu unterscheiden. Ansonsten hätte der experimentierfreudige Künstler seinen von Sachlichkeit und Logik geprägten Arbeitsplatz im Rathaus sicherlich längst räumen müssen. So aber bereichert er das Rathaus mit einer durchaus sehenswerten Ausstellung mit dem Titel «Feuerwerk der Farben».

Sozialkritik

Pläne allerdings, wenn auch keine Stadtpläne, sind Weidners Bilder allemal. Es sind Entwürfe von Gegenwelten, von Seelenlandschaften, oft düster und bizarr bis alptraumhaft. In überwiegend kräftigen Acrylfarben, es kamen aber auch Öl und Pastellkreide zum Einsatz, lösen sich Formen ins Abstrakte auf, verschwindet das Gegenständliche im Surrealen. Diese Gegenwelten können sozialkritische Aspekte des Hier und Jetzt enthalten, aber auch als warnende, beschwörende Abbildungen einer wenig verheißungsvollen Zukunft verstanden werden.

36 Bilder, meist recht großformatig, sind es, welche die Blicke der Betrachter fast wie magisch auf sich ziehen. Ihnen allen ist eines gemein: Sie haben keinen Namen. Wahrscheinlich, weil der Künstler verhindern will, dass mit einem Titel die Interpretationsmöglichkeiten des Betrachters eingeschränkt oder verstellt werden. Das Besondere an diesen Bildern ist aber, dass sie titelgebende Elemente besitzen, die fast jeden zwangsläufig dazu verführen, dem Bild einen Namen zu verleihen.


Trauriger Baum

«Fleischfressende Pflanze» könnte zum Beispiel eines heißen, in dessen Zentrum ein derart heimtückisches Gewächs zu sehen ist. Sie streckt ihre hungrigen Blütenkelche in alle Richtungen, scheinbar oder anscheinend, um ein paar Röschen, die verschämt am unteren Rand in das Bild hineinlugen, zu beschützen. Oder stehen die Rosen dort nur, um für die Pflanze proteinreiche Nahrung anzulocken? Ein anderes Bild wiederum könnte den Titel «Ballerinen in der magischen Wüste» tragen, ein drittes etwa «Die Umweltsünde», in dem ein in einer offensichtlich zerstörten Umwelt sitzender Baum einen verzweifelten, niedergeschlagenen, unendlich traurigen Eindruck hinterlässt.

Das augenfälligste Objekt der Ausstellung ist ein vierteiliges Bild, das den Titel «Universum» tragen könnte. Es enthält gegenständliche Elemente wie ein Schiff, Städte, Planeten. Ein Motiv erinnert irgendwie an ein Dreirad. Daneben aber tummeln sich skurrile Figuren, Tiefseeungeheuer, mit der Weidner aus der Welt des Verstehens ausbricht. Das vollzieht sich auf nahezu allen Bildern, gleich, ob sie Roboterköpfe oder Insekten zeigen oder wie eine überdimensionierte Schnabeltasse wirken.
Ob Weidner mit seinen Bildern unbewusste Ängste verarbeitet oder die Absurdität des Seins heraufbeschwören will, die Apokalypse herbeisehnt oder als Prediger in der Wüste den Sandkörnern Verstand einimpfen will – wer weiß? Doch mit den Bildern in einen Dialog zu treten, sich von ihnen berühren zu lassen, bietet zumindestens die Möglichkeit, sich vom Alltag zu lösen, sich hineinziehen zu lassen in eine Welt der Fantasie, in der ein Kehrbesen eine Symbiose mit einem Schlittschuh eingeht. Und das ist auf alle Fälle äußerst amüsant.


Die Ausstellung «Feuerwerk der Farben» kann bis zum 31. Oktober während der Öffnungszeiten des Rathauses, Montag bis Freitag, 8.30 bis 12 Uhr (außer Mittwoch), besucht werden. Ud

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